Hallo ihr Lieben,
ich habe letztens das Thema „Stressessen“ in meiner Instagram- Story erwähnt und so unglaubliche viele Nachricht von euch bekommen, sodass ich jetzt einen kleinen Beitrag hier auf meinem Blog veröffentlichen möchte.
Stress stresst. Stress macht krank. Stress ist scheiße. Jeder geht mit Stress anders um. Denn es gibt viele Methoden, Stress zu kompensieren.
In der heutigen Zeit kompensieren wir viel mit unserer Nahrungsaufnahme. Essen ist ein Grundbedürfnis. Wir essen, um satt und leistungsfähig zu sein. Aber wir essen auch, um uns zu beruhigen und zu trösten. Und erreichen oft am Ende dadurch noch mehr Stress und Leid, wenn die Hose anfängt zu drücken und Pickel sprießen.
Ich möchte euch dazu erzählen, wie es mir die letzten Monate ging.
Ich habe mein Essverhalten in den letzten Jahren mühsam umgestaltet. Es hat viel Zeit und Kraft gekostet, aus schlechten, antrainierten Verhaltensweisen rauszukommen. Aber ich habe es geschafft. Weil ich endlich verstanden habe, dass nur ich selbst daran etwas ändern kann, indem ich es anpacke. Mein Lebensgefühl ist das Resultat meiner eigenen Kraft. Es ist wirklich schwer, wenn das vorherige Leben aus Extremen bestand. Diese gewisse Balance zu erlangen, das ist richtige Arbeit. Körperlich und seelisch.
Leider verfalle ich in Stresssituationen ganz schnell wieder in alte Verhaltensmuster.
Ich bin im Winter umgezogen und war (ständig) erkältet. Weil ich dadurch doch recht gestresst, unausgeglichen und genervt (insbesondere von Umzugskartons) war, litt meine Ernährung natürlich auch darunter, obwohl ich eigentlich genau weiß, wie es läuft (oder gerade deswegen).
Eine schlechte Ernährung stärkt ein ohnehin schon geschwächtes Immunsystem absolut nicht. Ein Kreislauf, der schlechte Laune und noch schlechtes Essverhalten hervorruft und im Prinzip alles noch schlimmer macht für die betroffene Person.
Diese Phase ist anstrengend und belastend und oft schwer zu durchbrechen. „Ab morgen aber“, gelingt den wenigsten. Früher waren diese Phasen für mich normal, umso belastender empfand ich mich selbst die letzten Wochen. Ich fühlte mich träge und kotzte mich selbst an, obwohl es wirklich nicht ansatzweise so schlimm war, wie früher.
Früher war die Reaktion auf eine solche Phase dann meist das nächste Extrem, eine Crashdiät, die zum Scheitern verurteilt war und alles andere als gesund und langfristig ist.
Mein Ziel war jetzt, mein Essverhalten wieder zu normalisieren, und Essen an sich nicht mehr als Steuerung zu nutzen, denn das tut einfach nicht gut. KEINE DIÄT! Auch wenn jetzt ein paar Kilo mehr drauf sind und auf den ersten Blick vielleicht notwendig wäre, aber eben nicht sinnvoll. Für niemanden.
Ich kann euch leider keine Zaubertrick geben, den ihr morgen kurz anwendet, damit alles wieder super läuft.
Ich kann euch aber auf den Weg geben, dass das Leben Stress mit sich bringt und bringen wird. Und ihr ausprobieren müsst, wie ihr mit diesem am besten klarkommt, dass er euch nicht schadet. Stressessen schadet auf Dauer. Deswegen sollte es höchstens eine „Phase“ sein, die schnell wieder überwunden wird.
Panik und Hass, weil man dabei auch mal an sich selbst verzweifeln mag, bringt nichts. Vielmehr aber Verständnis, dass der Körper signalisiert, dass es zu viel ist und dass etwas anders laufen muss. Da hilft nur durchatmen, und die Sache in die Hand nehmen.
Meine Tipps, die Stress reduzieren können und helfen bewusster zu essen.
- Satt essen! Und zwar an guten Lebensmitteln wie Gemüse und guten Kohlenhydraten (Kartoffeln, Vollkornreis, Quinoa, etc.)! Wer richtig satt ist, kommt nicht so häufig auf die Idee etwas zu snacken. Drei gesunde, volumenreiche (Große Menge an Lebensmitteln, wenig Kalorien. Z.B. Gemüse) Mahlzeiten am Tag.
- Feste Mahlzeiten planen. Bewusste Snacks einbauen. Struktur hilft ungemein.
- Auch wenn das blöd klingt, langsam essen, ordentlich kauen und ohne Handy oder Fernsehen im Hintergrund. Bewusst essen! Schmeckt mir das, was ich esse? Was schmecke ich? Ab und zu ein Päuschen machen. Ein Schluck Wasser schadet auch nicht zwischendurch. (Ja, klingt etwas nach Therapie. Ist es auch. Man muss sich ein Essverhalten ab- und ein neues antrainieren)
- Gesunde Snacks sollten im Haus sein. Obst und am besten Karotten und Gurken zum Knabbern.
- Fällt dir die Decke auf den Kopf und du willst zum Kühlschrank greifen, zieh dir Schuhe an und lauf ein Ründchen um den Block.
- Gute Musik beim Lernen z.B., lenkt von Essgelüsten ab.
- Was machst du gerne? Was sind deine Hobbys? Was tut dir gut? Setze dich mit dir selbst auseinander. Nimm dir Zeit für dich. Stress reduzieren!
- Anstatt Vollmilchschokolade lieber die 85%-ige Zartbitterschokolade kaufen. Da reicht meist ein kleines Stück.
- Es ist kalt und bäh, keine Lust auf Sport! Gerade in solchen Momenten, kurz in den Arsch treten, und los geht es! Danach sieht die Welt viiiiiel besser aus. Glückshormone sei Dank!
- Kauf dir ein gutes Buch. Mach Yoga. Schonmal meditiert? Probier es aus!
Manche Dinge klingen so einfach und banal, aber helfen meist mehr als man denkt.
Dein Leben muss für dich lebenswert sein, deswegen ist die einzige Lösung:
Setz dich mit dir selbst auseinander und schau, was du ändern musst, um kein gestresster, unzufriedener Mensch zu sein. Tausch dich mit anderen aus. Den geht es meist genauso, auch wenn sie es nicht erzählen. Nimm dir deine Zeit. Dein Leben, dein Tempo, dein Weg.
Habt es schön,
eure Mia
Du hast es wirklich auf den Punkt getroffen, mir geht es selber momentan so, da ich negativen Stress in der Arbeit habe und meine Gesundheit leidet und da ist die Schoki und das ein oder andere Glas Wein. Wir alle wissen wie gesunde Ernährung geht, doch wieder dahin zu finden, bedarf einiger Überredung des Schweinehunds.
Aber auch ich beginne mich darauf, da ich einfach zu gern gesund lebe und mein Leben liebe. Da muss man das Schlechte von sich schieben, denn der Spass am Leben sollte das Wichtigste sein und keine Arbeit oder doofe Kollegen sind es wert, das oder sich aufzugeben!
Tolle Tipps! Ich verstehe dich voll, die balance zu finden ist Harte Arbeit und nach den Prüfungen ist mein fester Vorsatz wieder gesund Sport zu treiben und ausgewogen zu essen! Weil ich weis das es mir gut tut und mein Gewicht sich Dann schnell wieder von selbst reguliert.
Du hast so Recht! In meinem Freundeskreis war ich so ziemlich alleine mit diesem nervigen Problem und somit konnte mich da auch keiner wirklich verstehen. Je länger man das ganze dann schleifen lässt und in „Selbstmitleid“ versinkt, desto schwerer fällt es dann wieder durchzustarten. Zum Glück habe ich durch Zufall Boxen für mich entdeckt, perfekter Ausgleich 😀 danach bin ich zu schwach um zu essen..
ich danke Dir für das Gefühl nicht alleine zu sein ;o)
Richtig guter Post liebe Mia. Mir geht es aktuell leider ähnlich und ich esse aus Stress, Verdrängung Massen (ca 3500-4000kcal). Ich hoffe, ich bekomme es bald wieder hin, etwas gemäßigtere Mengen zu essen aus Hunger und nicht aus Appetit. Kuss, Feli von http://www.felinipralini.de