Ich hab mir einfach mal vorgenommen mehr zu bloggen. Wieso?
Meine Texte gehen auf Instagram doch ziemlich unter so auf Dauer. Auf dem Blog kann man einfach nachlesen ohne ein bestimmtes Bild unter unzähligen suchen zu müssen, wie auf Instagram. Das finde ich ganz praktisch.
Nun. Bei mir hat sich auch ziemlich viel geändert.
Ich gehe weiterhin gerne zum Sport und ich esse auch genauso gern wie früher.
Allerdings hat sich meine Einstellung verändert. Sport ist und bleibt mein Hobby, meine Erholung nach bzw. vor einem stressigen Arbeitstag. Aber das war nicht immer so.
Früher war alles anders
Vor einigen Jahren war Sport nur Mittel zum Zweck. Ein Teil meiner Essstörung. Ein erhaltender Faktor. Ich bin quasi jeden Tag vor mir selbst weggelaufen, damals.
Als ich realisierte, was ich aus mir gemacht habe im Laufe der Jahre mit der Essstörung in meinem Kopf, brach für mich erstmal eine Welt zusammen. Die erste Maßnahme war meinen Sportkonsum deutlich zu senken – sprich nicht mehr jeden Tag mindestens eine Stunde durch den Park zu laufen. Ich weinte bei dem Gedanken automatisch los. Und dabei realisierte ich es erst richtig, wie lächerlich ich mich verhielt. Es dauerte. Es tat weh. Es kostete mich einige Tränen. Ich fragte oft nach dem Sinn. Manchmal wollte ich aufgeben. Nur die Frage war: Was will ich denn aufgeben? Ich kann mich nur selbst aufgeben. Aber was bleibt mir dann? Weniger als meine eigene Hülle, geht das überhaupt?
Ich fühlte mich undiszipliniert. Faul. Ich fühlte mich als Versager. Ich hatte verloren. Ich fing an die Essstörung langsam aber sicher zu verlieren. Das hört sich erstmal paradox an. Es ist schließlich etwas Gutes. Oder? JA! Aber diese Krankheit hatte einen so großen Platz in meinem Leben eingenommen in den letzten Jahren, dass ein riesiges Loch entstand. Leere. Ich verbrachte so viele Stunden mit dieser Krankheit. Es drehte sich täglich so viel darum, was hatte ich jetzt noch? Habe ich jetzt ALLES verloren?
Ich musste erstmal damit klarkommen diese mühsam erkämpfte Leere zu akzeptieren, bevor ich realisieren konnte, dass ich ja eigentlich JETZT viel mehr Zeit habe für andere schöne Dinge. Die musste ich nur erstmal zulassen. Das kostete mich erneut Kraft und Zeit. Ich will es nicht verharmlosen, es war eine Talfahrt der Gefühle. Aber es hat sich gelohnt.
Der Prozess und heute
Die Krankheit besiegt zu haben, eröffnete mir so viele neue Perspektiven.
Ich fing an auf Instagram Teile meines Lebens zu teilen. Ich fand viele Gleichgesinnte. Hinter vielen Accounts steckte eine ähnliche Vergangenheit. Das war traurig, aber irgendwie auch beruhigend.
Ich begann neben meinem Essen auch Selfies aus dem Fitnessstudio hoch zu laden. Nebenbei verfolgte ich viele inspirierende Menschen. Ich hatte Spaß dran.
Hatte ich das? Ich wusste es vor einigen Monaten plötzlich nicht mehr richtig. „Bin ich wirklich gesund?“ – diese Frage kreiste ständig in meinem Kopf. Auf einmal sah ich nur noch Körper auf Instagram. Nichts als Körper und viele extreme Lebensformen. Ich brauchte Abstand. Ich musste mich sortieren. Was sind meine Ziele?
Lebensfreude! Ich will Spaß haben in meiner begrenzten Freizeit. Ich will das, was mir Spaß macht. Dann klappt auch der Rest!
Selbstliebe (!?)
Leider ist der Begriff mittlerweile ausgelutscht und wird so oft so falsch interpretiert. Deswegen möchte ich noch ein paar Worte dazu sagen, auch wenn ich dies bereits tat.
Selbstliebe ist DIE Basis für ein glückliches Leben und nicht die letzte Instanz, wenn man fett geworden ist und keine andere Wahl mehr hat.
Selbstliebe ist kein Synonym für ein bestimmtes Körpergewicht oder eine Kleidungsgröße. Selbstliebe ist die Fähigkeit sich selbst zu lieben.
Die sollten wir uns alle aneignen. Wir sollten uns wertschätzen und uns pflegen. Seelisch als auch körperlich.
Wer soll dieser Aufgabe sonst nachgehen außer mir selbst? ICH bin der wichtigste Mensch in MEINEM eigenen Leben.
Zugenommen und unzufrieden? Alles klar! Man muss sich nicht geil und sexy fühle, um sich selbst zu lieben. Man liebt sich schließlich aber auch für das, was man ist und nicht für seinen Körperfettanteil. Man kann und soll an sich arbeiten, wenn man unzufrieden ist. Ran an den Speck! Aber nicht mit Nulldiät und Sport bis zum Erbrechen, sondern mit Kopf und Liebe für sich selbst.
Ich lese keine Blogs…. Keine Ahnung warum, aber deine geschriebenen Worte zu lesen, ist fesselnd wie ein gutes Buch und beruhigend wie ein Hörspiel ? Ich liebe meine Miamaus ?
Oh Jana! JAAA ich will <3
Das ist glaube ich der zweite oder dritte Blogeintrag in meinem Leben, den ich mir wirklich durchgelesen habe bis zum Ende. Und das werde ich jetzt definitiv öfter tun ?
Herzi, danke dir! ich vermisse dich!! müssen uns unbedingt bald sehen!
Da muss ich Jana zustimmen. Irgendwie will man einfach weiterlesen. Ich mag deine Art, wie du deine Worte wählst und wie du deine Texte schreibst.
Mach weiter so. 🙂
Oh danke dir für deine Worte! 🙂 das freut mich total! Da hab ich voll Lust weiterzumachen! <3
Sehr schön liebe Mia! Ich liebe deine Fotos, aber ich kann mir vorstellen, dass das auf Dauer ganz schön anstrengend ist mit dem Fotografieren und „Inszenieren“. Also los geht´s mit dem bloggen! :o) Ich liebe deine Texte nämlich noch viel mehr als deine Fotos du wunderschöne Frau! ;o)
Danke dir vielmals <3 <3
Sehr schöner Text und chapeuau ( schreibt man das so 😉 ) wie du dein Leben in den Griff bekommen hast..mach bitte bitte weiter mit deinen Blogeinträgen, die sind nämlich sehr inspirieren, motivierend und regen zum Nachdenken an 🙂
DANKE , Anne 🙂
Liebe Mia,
auf Instagram habe ich schon immer gerne mitgelesen (ehrlich gesagt fast der einzige Account, den ich „nicht kenne“ außer natürlich so Celebrity Zeug *hihi) Freue mich hier zu lesen, denn du hast recht, dann kann man wirklich nochmal nachlesen. ❤ Themenbezogen wenn an es mal braucht. Freue mich auf weitere Texte. Gerne über Selbstliebe, das Leben, Momente, Verwirrendes, und so, weil sportlich bin ich nicht und essen tu ich auch nicht gern (ohje… haha).
Liebe Grüße aus dem noch sonnigen Süditalien
Steffie