Wenn es um das Thema Fettabbau geht, hält sich auf zahlreichen Internetseiten und in Fachzeitschriften der Begriff Fettverbrennungspuls hartnäckig. Dort kann man meist lesen, dass ein Training mit einer Belastung von etwa 60-70 Prozent der Maximalleistung (entspricht circa einem Puls von 110 – 130) am effektivsten ist um möglichst viel Fett zu verbrennen.
Das wohl größte Problem bei dieser Thematik ist, dass hier nicht zwischen der absoluten und relativen Fettverbrennung unterschieden wird. Denn wirklich entscheidend ist einzig und allein die absolute Fettverbrennung.
Unser Körper bezieht seine Energie hauptsächlich aus Kohlenhydraten und Fetten. Dabei werden die Kohlenhydrate in den Glykogenspeichern gelagert und können dem Körper sehr schnell als Energielieferant zur Verfügung stehen. Fette dagegen können eher langsam in Energie umgewandelt werden.
Der Mythos „Fettverbrennungspuls“ ist dadurch entstanden, dass unser Körper bei niedriger Belastung relativ gesehen mehr Energie aus den vorhandenen Fettreserven bezieht und weniger aus den Glykogenspeichern.
Zum besseren Verständnis ein Beispiel:
– bei weniger intensivem Training im Pulsbereich 110 – 130 bezieht unser Körper rund 65 % der Energie aus Fett.
– bei einer höheren körperlichen Belastung im Pulsbereich 150 – 160 bezieht unser Körper lediglich noch etwa 40 % der Energie aus Fett
Klingt doch erstmal sinnvoll, dieser Fettverbrennungspuls
Auf den ersten Blick macht die Tatsache mit dem Fettverbrennungspuls also durchaus Sinn. Wenn man jetzt allerdings den Unterschied zwischen relativer und absoluter Fettverbrennung betrachtet, wird klar, warum der Fettverbrennungspuls als „Geheimwaffe“ beim Abnehmen nichts weiter als ein Mythos ist. Auch wenn man beim Training im Fettverbrennungspuls möglicherweise prozentual mehr Fett als Kohlenhydrate verbrennt, wird der Körper bei einer höheren Anstrengung dennoch insgesamt mehr Fett verbrennen.
Ein kurzes Rechenbeispiel bringt Licht ins Dunkel:
– A) 40 Minuten weniger intensives Training verbraucht 300 kcal, davon wie oben beschrieben, circa 65 % Fett.
– B) Dagegen führt ein intensiveres 40-minütiges Training in einem höheren Pulsbereich zu einem Verbrauch von 600 kcal, davon aber nur circa 40 % Fett.
– Das Ergebnis aus beiden Trainingseinheiten ist also, dass bei A) 195 Fettkalorien verbrannt werden und bei B) 240 Fettkalorien.
Also obwohl die relative Fettverbrennung bei Beispiel A) höher ist als bei B), werden durch die intensivere Trainingseinheit B) absolut gesehen mehr Fettkalorien verbrannt als bei A). Und einzig und allein die absolute Zahl entscheidet am Ende des Tages.
Und um abschließend nochmal das „große Ganze“ zu sehen: Eigentlich ist es ziemlich unwichtig, welche Menge an Fett beim Sport verbrannt wird. Unter dem Strich zählt am Ende des Tages die Energiebilanz. Körperfett wird nur dann abgebaut, wenn die Energiebilanz am Ende des Tages / der Woche / des Monats negativ ist und nicht wenn man in 30 – 60 Minuten Sport am Tag in einem bestimmten Pulsbereich trainiert hat.
Mal wieder ein toller Blogpost von euch 2 🙂 Powerpaar <3
Liebe Grüße, Feli von http://www.felinipralini.de
Schöner Artikel, in dem viel Wahres steckt! Vielleicht noch als kleiner Zusatz: Der “Fettverbrennungspuls” ist tatsächlich relevant – nämlich wenn du deine Grundlagenausdauer und deinen Fettstoffwechsel trainieren willst. Das ist zum Beispiel für Marathonläufer unheimlich wichtig, hat aber nichts mit abnehmen zu tun.
Mehr dazu habe ich auch mal hier geschrieben: https://www.laufvernarrt.de/mythos-fettstoffwechsel/
Liebe Grüße und dicken Kuss
Paula
http://www.laufvernarrt.de